Wenn der Winter mit Schnee, Glätte und eisiger Kälte den Alltag fest im Griff hat, steigt auch der Heizbedarf vieler Haushalte wieder spürbar an. Bereits unter normalen Witterungsbedingungen wird in den ersten acht Wochen des Jahres rund ein Drittel der Heizenergie verbraucht. Fällt die Temperatur bei strengem Frost um fünf Grad oder mehr, ist ein zusätzlicher Energiebedarf von 30 Prozent keine Seltenheit. Durch richtiges Handeln und Heizverhalten können unnötig hohe Heizkosten oder Probleme mit Schimmelbildung vermieden werden.
Richtige Raumtemperatur
Häufig sind Wohnungen stark überheizt oder deutlich zu kalt. Mit einer Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad Celsius lassen sich die Heizkosten um etwa sechs Prozent reduzieren. Andererseits steigt bei einer zu starken Auskühlung die Schimmelgefahr. Idealerweise liegen die Raumtemperaturen im Wohnzimmer bei 19 bis 21 Grad, im Kinderzimmer bei 20 bis 22 Grad, in Schlafzimmer und Küche bei 18 bis 20 Grad und im Bad bei 21 bis 23 Grad. Tipp: Mit individuell programmierbaren Thermostatventilen lassen sich oft 10 bis 15 Prozent der Heizenergie sparen.
Heizen auch bei Abwesenheit
In der kalten Jahreszeit ist es wichtig, alle Räume regelmäßig zu beheizen, um ein zu starkes Auskühlen von Wänden und damit einhergehende Feuchtigkeits- und Schimmelbildung zu vermeiden. Gerade Räume, die im Winter nur sporadisch beheizt werden, bieten Schimmel einen hervorragenden Nährboden. Hinzu kommt der Aspekt, dass das Auskühlen und Aufheizen der Wohnung deutlich mehr Energie als kontinuierliches Heizen verbraucht. Wichtig: Auch bei längerer Abwesenheit sollte die Temperatur nach Empfehlungen des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen nie unter 14 bis 16 Grad abgesenkt werden, da es sonst zur Kondensation von Feuchtigkeit an den Wänden kommen kann.
Alle Räume gleichmäßig beheizen
Um den Energieverbrauch zu senken, kommt es sehr häufig vor, dass nur einzelne Räume in der Wohnung beheizt werden. Diese Methode entpuppt sich insofern als Trugschluss, da über das Mitheizen angrenzender Räume bei geöffneten Türen ein deutlich höherer Heizaufwand besteht. Zudem kann Feuchtigkeit aus der warmen, verbrauchten Luft an den kühleren Wänden kondensieren und die Ausbreitung von Schimmel in den nicht beheizten Räumen begünstigen.
Heizkörper freihalten
Mit Möbeln zugestellte, verbaute oder mit Gardinen und Vorhängen abgehangene Heizkörper können ihre Wärme nicht frei in den Raum abgeben. In der Folge steigt der Heizbedarf, der für die gewünschte Raumtemperatur benötigt wird, erheblich an. Zugestellte Wände, an denen die Luft nicht ausreichend zirkulieren kann, stellen zudem ein weiteres Schimmelrisiko dar. Um eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten, empfehlen Experten, Schränke und Möbel mit einem Mindestabstand von fünf bis zehn Zentimetern zur Wand aufzustellen.
Maßnahmen bei Schimmelbildung
Bei Feuchtigkeits- und Schimmelschäden in den eigenen vier Wänden sollte auf jeden Fall ein Handwerker zurate gezogen werden, der das Ausmaß der Schäden prüft und entsprechende Schritte zur Beseitigung des Problems in die Wege leitet. Zwar gibt es gute Hausmittel, die bei oberflächlicher Schimmelbildung helfen können. Bei einem größeren Befall ist allerdings eine umfassende Sanierung der betroffenen Flächen geboten. Ein einfaches Überstreichen der betroffenen Stellen löst dagegen das Problem nicht.
Keine dauerhafte Kipplüftung
Nicht nur durch falsches Heizen, auch durch falsches Lüften verschenken Haushalte im Winter viel Geld. Gekippte Fenster mögen an kalten Tagen vielleicht sinnvoll erscheinen. Im Prinzip wird dabei aber nur Wärme zum Fenster hinaus geheizt. Wenn die Kipplüftung während der Heizperiode zum Dauerzustand wird, können je nach Wohnungsgröße schnell Mehrkosten von bis zu 200 Euro entstehen. Mehrmaliges Stoßlüften in allen Räumen ist dagegen wesentlich sparsamer und effektiver, um einen Austausch von feuchter Innen- und trockener Außenluft vorzunehmen und die Gefahr von Schimmelbildung zu senken.